Impressionen – Drehaufnahmen zum Projekt „In Deutschland wartet das Paradies auf uns – Griechische Arbeitsmigration der Olympia Werke in Roffhausen“
Filmaufnahmen der Journalistin Anke Kültür und ihrem Team, Kameramann Cengiz Kültür und Tobi, dem Tonkollegen. Ein Bericht über meine Forschungsarbeit über die Arbeitsmigration der ehemaligen Olympia Werke in Nordwestdeutschland und dem bislang noch unerschlossenen Kapitel der Zuwanderungsgeschichte in der Region. Der Film wird ab Mitte 2023 in der ARD ausgestrahlt (genauer Termin wird noch mitgeteilt).
#Dreh an den Originalschauplätzen der ehemaligen weltweit bekannten Schreibmaschinenmarke „Olympia“, ihrem großen Firmen- und Produktionssitz mit (zu Spitzenzeiten) bis zu 12.000 Mitarbeiter*innen am Standort Roffhausen in Friesland. Der Film wurde auf dem früheren Firmengelände der Olympia Werke – dem heutigen Areal des Technologie Centrums Nordwest (TCN) gedreht.
#hier: Halle 22: Die Halle 22 (1957 errichtet) war eine der ersten Bauten der Olympia-Werke in Roffhausen und rund 25 000 Quadratmeter groß, befindet sich noch zu zwei Dritteln im Urzustand, mit der Halle 12 gehörte sie zu den größten Produktionshallen von Olympia.
Der Protagonist und Interviewpartner Dimi Danides arbeitete 20 Jahre in dieser Produktionshalle, die als Stanzerei und Blechverarbeitung der Schreibmaschinengehäuse genutzt wurde. Dimi betritt mit seinem damaligen Arbeitskollegen und Freund Werner Ahrens nach über 30 Jahren zum ersten Mal wieder seine alte Arbeitsstätte.
Intensive Recherchearbeit war notwendig, um nach der Schließung des Olympia Werks 1992 ehemalige griechische Zeitzeug*innen, sogenannte Olympianer*innen, zu finden und zu interviewen.
Die Ergebnisse ermöglichen den Einheimischen und den Eingewanderten einen differenzierten und aufgeklärten Blick auf die Menschen – eine wesentliche Voraussetzung für ein kooperatives Miteinander und ein zukünftiges Zusammenleben in Vielfalt.
#Ein Manuskript mit Interviewauswertungen von über 60 interviewten Zeitzeug*innen und über 170 Fotos ist außerdem fertiggestellt.
Gedicht der ehemaligen „Olympianerin“ Asimina Paradissa, die ab Mitte der 1960er als Gastarbeiterin im Olympia Werk Roffhausen arbeitete.
Ausländer
Deutschland brauchte Arbeitskräfte, darum holte man sie ins Land.
Mit Lust und Fleiß arbeiteten sie
gemeinsam Hand in Hand.
Nur ist sie vorbei die Blütezeit,
jetzt kommt die Arbeitslosigkeit.
Was machen wir mit all den Menschen,
die uns bis jetzt geholfen haben?
Sollen sie fort, sollen sie bleiben?
Wir können sie einfach nicht vertreiben.
Wir müssen eine Lösung finden,
die gerecht und menschlich ist,
denn der Fremde, der hier lebt,
Mensch ist,
so wie du es bist.
Asimina Paradissa
Auszug aus ihrer unveröffentlichten Biographie „Jenseits der Grenzen“