Interview mit Dimi Danides, Olympia-„Gastarbeiter“ der 1. Generation


„Ich bin von jedem ein bißchen – ich werde niemals ganz Deutsch sein“

Die Autorin traf sich Ende Oktober 2019 zu einem weiteren Interview mit Dimi Danides, Vertreter der 1. Generation von sogenannten „Gastarbeitern“. Der Grieche Danides migrierte Anfang der 1970er Jahre nach Wilhelmshaven, um dort für die Olympia-Werken zu arbeiten. Er kam anfangs nur als „Gast“ und als Arbeiter und blieb – wurde Familienvater und Bürger der Stadt Wilhelmshaven. Die Geschichte seiner Integration ist nicht nur spannend, sondern auch übertragbar – denn Deutschland ist schon seit Jahrzehnten ein Einwanderungsland.

Wann sind Sie nach Deutschland eingewandert?

Ich kam im September 1973. Ich wollte schon früher nach Deutschland, musste aber vorher noch meinen Militärdienst in Griechenland absolvieren.

Was waren Ihre Gründe für den Wegzug von Griechenland nach Deutschland?

Ich suchte Arbeit. Ich hörte von meinem Bruder, der von OLYMPIA-Vertretern in unserem Heimatort Ferres angeworben wurde, dass es Arbeit bei OLYMPIA geben würde. Ich hatte mein Abitur gemacht und dann den verpflichteten Militärdienst in Griechenland, sodass ich meinem Bruder dann in September 1973 nach Wilhelmshaven folgte. Auch der Dolmetscher der Olympia-Werke fuhr in die Nordregionen, um griechische Arbeitskräfte anzuwerben.

Wenn Sie an Ihren 1. Tag denken, was fällt Ihnen ein?

Das kann ich mich gar nicht mehr genau erinnern. Ich brauchte Arbeit, nach Abitur und Militärdienst hieß es nur: In Deutschland gibt es Arbeit. Die Familie, der Bruder Christos war ja schon nach Wilhelmshaven gegangen. Ich bin dann sofort bei meinem Bruder in Wilhelmshaven eingezogen, somit war ich nicht alleine in Deutschland. Dort habe ich in der ersten Zeit gewohnt, die Unterkünfte von Olympia in Roffhausen habe ich nicht genutzt. Habe immer in Wilhelmshaven gelebt.

Welche Erwartungen hatten Sie?

Ich hatte keine großen Erwartungen, außer zu arbeiten.

Wie sah Ihr „Ankommen“ aus?

Das ging alles problemlos und schnell, da ja mein Bruder schon vor Ort war und auch in der gleichen Firma arbeitete. Er zeigte und erzählte mir alles. Nach einem Jahr hatte ich dann eine eigene Wohnung.

Wie sah Ihre berufliche Tätigkeit aus – wo wurden Sie bei den Olympia-Werken eingesetzt?

Anfangs als Arbeiter am Bestückungsautomaten, dann in der Stanzerei; es gab keine Weiterbildungen für ausländische Mitarbeiter. Da ich aber gut Deutsch konnte, wurde ich für höherwertige Arbeiten eingesetzt, allerdings bei niedriger Einstufung, da mir die Ausbildung fehlte. Das Gehalt war gut, sodass ich den ganzen Jahren keine Ausbildung abschloss, sondern als Arbeiter tätig war. Die Olympia-Werke waren mein einziger Arbeitgeber in Deutschland – vom ersten Tag, dem 1. September 1973 in Deutschland bis zum Schluss am 31.12.1992 -. Ich hätte auch bis zur Rente dort weiter gearbeitet. Insgesamt habe ich 20 Jahre bis zur Abwicklung 1992 bei Olmpia gearbeitet, dann noch in der Auffanggesellschaft, dann in der Gastronomie bei Verwandten in Wilhelmshaven.

Wie waren die ersten Erfahrungen in und mit der deutschen Arbeitswelt?

Durchweg gut. Es gab in den ganzen Jahren nur postive Erfahrungen.
Meine Frau kam ja nach einem Jahr nach und arbeitete sofort in Wilhelmshaven, zuerst in der KSW – in der Kammgarnspinnerei Wilhelmshaven – und war durchgehend berufstätig bis in die 1990er Jahre.
Olympia war ein sozialer Arbeitgeber: es wurde auch bei den Kindern geholfen. Wir hatten ja keine Familie hier und keine Unterbringung und Betreuung. Ich habe mit mit dem Chef gesprochen, ob ich dauerhaft Spätschicht machen kann und meine Frau Frühschicht. So konnten wir das mit den Kindern machen, obwohl es mittags eine halbe Stunde gab, wo sie alleine waren.

Gab es berufliche Weiterbildungen und Aufstiegsmöglichkeiten?

Es gab welche, aber nicht für Ungelernte. Ich hatte zwar gute Deutschkenntnisse, die mich befähigten, aber mir fehlte die Ausbildung. Ich verrichtete später höherbezahlte Tätigkeiten, bekam aber nicht das Geld dafür wegen der fehlenden Berufsausbildung. Mein Traum war eigentlich, dass sich TV-Elektroniker werden wollte. Das interessierte mich, auch der Bereich der Elektronik. Ich arbeitete dann in der Stanzerei, am Bestückungsautomat. Mein Meister fragte mich, ob ich eine interne Ausbildung zum „Einrichter“ machen wollte, da habe ich zugesagt. Die Bezahlung änderte sich dennoch nicht.
Dennoch war OLYMPIA ein guter Arbeitgeber -die Bezahlung war gut. Es wurde nach Tarifvertrag bezahlt im Tarif 09 in einer Staffelung vom Faktor 02-04. Faktor 04 war die höchste Stufe für ungelernte Arbeiter.

Wie haben Sie die deutsche Sprache gelernt?

Da es keine Deutschkurse von Seiten des Arbeitgebers gab, kaufte ich mir ein Deutschbuch und lernte innerhalb von drei Monaten die deutsche Sprache. Es gab in den 1970er noch keine Angebote von der VHS, es gab eine private Schule in Wilhelmshaven. Dort mussten sich aber mindestens fünf Personen angemeldet haben, damit der Kurs standfand. Das war nicht der Fall und so lernte ich die deutsche Sprache alleine ohne fremde Hilfe. Kurse gab es erst später von der Volkshochschule. Im September 73 kam ich nach Deutschland und im Dezember konnte ich schon gut sprechen, schreiben und lesen.

Gab es Unterstützungen von Seiten des Arbeitgebers oder Anderen? Wie sahen diese aus?

Nein, es gab keine Unterstützungen. Bei Verständigungsschwierigkeiten auf der Arbeit wurde ein Dolmetscher geholt, der fest angestellt war. Der half dann. Ansonsten musste man sich selber zurechtfinden. Natürlich fragte man zuerst einen Kollegen in der Schicht und versuchte, sich selber zu helfen. Wenn irgendetwas an der Maschine und die Handhabung erklärt wurde, verstanden wir es oft nicht sofort am Anfang. Da es uns peinlich und unangenehm war, nickten wir und taten so, als hätten wir es verstanden. Allerdings hatte der Dolmetscher in Spitzenzeiten bis zu 5.000 Griechen zu betreuen.

Was bedeutet „Heimat“ für Sie?

Heimat ist da, wo meine Familie ist. Sehen Sie, ich wollte immer zurück nach Griechenland. Unsere Kinder und Kindeskinder sind nun mal alle in Deutschland – darum bleiben wir hier. Bei den Kindern.

Was verstehen Sie unter „Identität“?

Beides zu haben, ein wenig von der deutschen Kultur und meine griechische Kultur.
Das Schlimmste war allerdings, dass meine Landsleute mich in Griechenland als „Der Deutsche“ beschimpft haben. Das war wirklich schlimm. Das hat sich jetzt ein wenig beruhigt.

Hat sich Ihre Kultur durch Ihr Leben in Deutschland verändert? (Familie, Alltag, Arbeit und Leben, Religion)?

Ja, ich bin ja nun länger in Deutschland als ich je in Griechenland gelebt habe. Das verändert. Ich bin von jedem ein bißchen – ich werde niemals ganz Deutsch sein.
Das Wichtigste war, dass ich meine Frau Maria nachholte. Wir kannten uns aus Ferres, heirateten dort und dann kam sie ein Jahr später nach Wilhelmshaven.

Was haben Sie von der deutschen Aufnahmekultur übernommen?

Auf jeden Fall die Pünktlichkeit.

Wenn Sie jemanden in Griechenland erklären müssten, wo sie wohnen – was nehmen Sie von dem Ort wahr, wo sie leben? Was ist Ihnen hier in Deutschland wichtig?

Mir ist hier die Ordnung und das Geregelte wichtig, auch die ärztliche Versorgung und die Absicherung.

Wie fühlen Sie integriert in der Skala von 1- 10 (1 = schlecht – 10: „gelungene“ Integration)

7-8 – der Grund: ich werde niemals 100% Deutscher sein. Ich werde immer einiges „Griechisches“ behalten – von daher kann ich nicht andere „deutsche“ Dinge anerkennen und somit auch nicht 100% deutsch sein und werden. Ich habe die griechische Staatsangehörigkeit, bin im Herzen Grieche und irgendwie im Verhalten deutsch.

Vielen Dank für das Gespräch!

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